- Details
- Geschrieben von: Marc
- Kategorie: Blog
- Read Time: 5 mins
- Zugriffe: 106
Während das Thema Standortverlauf für die meisten Android-Nutzer vertraut klingt, so ist es doch vielleicht für die iOS-Kollegen etwas befremdlich und ich will erstmal mit einer Erklärung beginnen, was das eigentlich ist. Der Google Standortverlauf ist eine Funktion von Google Maps, die fest in das Android-Betriebssystem integriert ist und den Standort eines Gerätes regelmäßig aufzeichnet. Die Standorte werden dann von Google online gespeichert und der Nutzer kann sich auf Wunsch anzeigen lassen, was er am Freitag, 26.03.2022 um 17:35 vermutlich gemacht hat (frei erfundenes Datum, ist bestimmt kein Freitag).
Diese Funktion ist natürlich, vor allem weil sie von Google stammt, ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite ist es mehr als nur ein wenig creepy zu wissen, dass Google genau Buch darüber führt, wo man sich so aufgehalten hat in den letzten 10 Jahren und daraus genaue Schlüsse über Alltagsleben, Urlaube und Reisen, Arbeitsplatz, Wohnort, Treffen von Freunden, bevorzugte Restaurants oder Bars und so vieles mehr ziehen kann. Auf der anderen Seite aber ist es auch sehr praktisch, weil sich die Frage, wo man eigentlich damals auf dem zweiten Gamescom-Ausflug am dritten Tag abends Essen war, schnell und einfach beantworten lässt.
Mein Ziel ist es also, ein Logbuch über meine vergangenen Standorte zu führen, ohne dabei aber Kompromisse beim Datenschutz eingehen zu müssen. Ein weiterer Punkt ist, dass die gewählte Variante möglichst wenig Akku verbraucht um nicht anderweitig im Alltag zum Problem zu werden.
Bisher habe ich stets versucht, eine Komplettlösung zu finden und das hatte ich auch bereits: PhoneTrack oder Traccar. Bei PhoneTrack handelt es sich um eine Nextcloud-App zum selbst hosten, die über eine bereitgestellte API das Empfangen von Koordinaten und Metadaten eines Geräts erlaubt und diese dann auf Wunsch speichert und auch auf einer Onlinekarte anzeigen kann. Traccar macht im Grunde das selbe, nur ohne Nextcloud, die Dienste sind sogar teils kompatibel untereinander; so kann man die Traccar-App auch nutzen, um Standorte an PhoneTrack zu senden.
Diese Variante hat eigentlich ganz gut funktioniert, jedoch habe ich mich schwer getan mit dem Akkuverbrauch und der Zuverlässigkeit des Systems. Wenn die Sammelrate von Standorten zu häufig ist, wird jedes Mal zum Finden des Standorts das Gerät geweckt, GPS aktiviert, Position bestimmt, per Internet an den Server gesendet und wieder schlafen gelegt. Wenn man das zu häufig macht, dann ist das Akku natürlich in kürzester Zeit leer. Die Apps ermöglichen hier oft Einstellungen, um das nach Möglichkeit zu verhindern, funktioniert hat das aber nicht immer. Manche der Tracking-Clients für die beiden Systeme haben meine Einstellungen schlichtweg ignoriert. Andere hingegen haben den Standort dann gar nicht mehr korrekt erfasst und die Daten zu selten an den Server gesendet, wodurch die entstehende Karte dann zu ungenau und für mich uninteressant wurde.
Also habe ich begonnen, ein eigenes System aufzubauen, das auf ein wenig Automatisierung, sowie möglichst offene Standards setzt. Da Android im Vergleich zu iOS leider kein vorinstalliertes und gut gebrauchbares "Shortcuts"-System beherrscht, habe ich mich auf die sehr beliebte App "Macrodroid" verlassen. Diese ist leider nicht Open Source, aber genießt bereits seit vielen Jahren Legendenstatus und ich gebe auch gerne die paar Euro für die Pro-Variante aus.
Um die Standorte zu tracken, habe ich ein Makro angelegt, das jede 30 Minuten (gesteuert von der Geräte-Uhr für Präzision und Sparsamkeit) das Aktualisieren des Standorts erzwingt und die daraus erhaltenen Daten dann in einer Variable speichert. Anschließend werden Längen- und Breitengrad von dort genommen und in eine zweite Array-Variable hinzugefügt, die dann vorerst lokal als Standortverlauf dient.
In einem zweiten Schritt wird diese Variable 1x am Tag genommen und in einem eigentlich sehr simplen, in Form eines Makros hingegen doch eher komplizierten Prozess in eine GPX-Datei zusammengefügt und im lokalen Speicher abgelegt. Diese Dateien kann ich dann bei Bedarf mit einem beliebigen Online-Tool oder einer App auf meinem Handy auslesen und bis auf 30 Minuten genau meine Standorte einsehen.
Auf diesem Weg spare ich mir auch das Senden der Standorte via Internet an einen Server, wodurch noch ein wenig Strom gespart werden kann.
- Details
- Geschrieben von: Marc
- Kategorie: Blog
- Read Time: 1 min
- Zugriffe: 98
Seit dem letzten Update meiner Reise hat sich wieder einiges getan. Und nein, natürlich bin ich nicht bei InfoFlow geblieben, mein Vertrauen in ein weiteres dieser Tools ist einfach nicht groß genug und hier besteht ja noch nicht einmal die Chance es im erneuten Exodus-Fall selbst hosten zu können.
Apropos selbst hosten: RSS. Ich habe mich dazu entschieden, diese alte aber echt geniale und immer noch sehr weit verbreitete Kerntechnologie des Internets mehr zu verwenden als bisher. Was mich an RSS aber immer etwas gestört hat, ist dass es eigentlich keine brauchbare Open Source App mit eingebauter Funktionalität zur Synchronisation der abonnierten und gelesenen Artikel zwischen Handy, Tablet und PC gibt. Bis ich bemerkt habe, dass es diese durchaus gibt, sofern man bereit ist, das Backend selbst zu betreiben.
Und so endet die Omnivore-Reise im Bereich RSS und Newsletter bei Miniflux auf meinem Heimserver und Fluent Reader als Client auf meinem PC, Laptop, Handy und Tablet. Und es funktioniert wirklich bestens. Ich habe auch Newsletter gesagt, aber Miniflux kann doch gar keine E-Mails empfangen? Genau, aber dafür gibt es ein Tool namens "Kill the Newsletter", welches empfangene Newsletter einfach in einen RSS-Feed umwandelt. Der weitere Vorteil davon: Mein E-Mail Postfach ist etwas leerer als vorher; wenn ich einen Newsletter gerade nicht lese, dann ist er in meinem RSS-Feed einfach als ungelesen statt in meinem Postfach zu vergammeln.
Jetzt fehlt nur noch eine Komponente: Websites zum später lesen. Und hier habe ich mich jetzt an einem ganz einfachen Tool bedient: Meinem Browser. Ich habe kürzlich zu Vivaldi gewechselt (ja, Schande über mich, es ist nicht Firefox oder Brave) und hier gibt es eine eingebaute Funktion zur Verwaltung einer Leseliste. Da pack ich jetzt einfach alles drauf und das muss reichen.
Und so endet nach viel zu langer Zeit die Omnivore-Reise mit zwei altbekannten Tools.
- Details
- Geschrieben von: Marc
- Kategorie: Blog
- Read Time: 1 min
- Zugriffe: 185
📨 Mail Client: Thunderbird (PC, Android), Apple Mail (iPad)
📮 Mail Server: Posteo
📝 Notes: Notesnook, Posteo (via Mail Client)
✅ To-Do: Posteo (Thunderbird, Tasks.org)
📷 Photo Shooting: Nikon D3400
🟦 Photo Management: Lightroom
📆 Calendar: Posteo (Thunderbird, Native Calendar Apps)
📁 Cloud File Storage: Selfhosted Nextcloud
📖 RSS: Selfhosted Miniflux (Fluent Reader, Fluent Reader Lite)
🙍🏻♂️ Contacts: Posteo (Thunderbird, Native Contact Apps)
🌐 Browser: Vivaldi, Brave
💬 Chat: Signal, Discord (WhatsApp, Threema)
🔖 Bookmarks: in Browser
📑 Read It Later: in Browser
📜 Word Processing: ONLYOFFICE, MS Word
📈 Spreadsheets: ONLYOFFICE, MS Excel
📊 Presentations: ONLYOFFICE, MS PowerPoint
🛒 Shopping Lists: KitchenOwl
🍴 Meal Planning: KitchenOwl
💰 Budgeting and Personal Finance: -
📰 News: via RSS
🎵 Music: Spotify (SoundCloud Free)
🎤 Podcasts: AntennaPod
🔐 Password Management: Bitwarden
- Details
- Geschrieben von: Marc
- Kategorie: Blog
- Read Time: 3 mins
- Zugriffe: 125
In meinem letzten Post habe ich über das Aus des Webreader-, Newsletter- und RSS-Tools Omnivore geschrieben und viel darüber geredet, warum ich dieses Tool so sehr vermissen werde und warum es keine wirkliche deckungsgleiche Alternative gibt, die die selben Ansätze verfolgt und Open Source ist.
Jetzt habe ich aber im Omnivore-Discord - welcher sich dieser Tage mehr mit Alternativen zu Omnivore beschäftigt, als mit der App selbst - eine neue Alternative entdeckt, die mehrere Nutzer dort vorgeschlagen haben: InfoFlow.
InfoFlow bietet Apps für alle gängigen Betriebssysteme, die sich aber leider mehr wie eine eingebettete Website anfühlen, als richtige native Clients, aber immerhin besser als gar nichts. Auf den ersten Blick verfolgt InfoFlow auch die richtigen Ansätze und ermöglicht den gleichen Usecase wie Omnivore es tat: Webreader, Newsletter und RSS. Man sollte jetzt denken "super, dann hat sich ja alles erledigt und du hast ein neues Tool gefunden". Doch so einfach ist das leider nicht.
Anders als Omnivore ist InfoFlow leider nicht Open Source und hat aktuell ebenfalls Probleme mit der Finanzierung und Vermarktung ihres Tools. Das ist bei InfoFlow bereits so akut gewesen, dass sie schon den Shutdown verkündet hatten, dann aber doch über die Verbindung mit einem anderen Service es geschafft haben, den Dienst weiter anzubieten. Das lässt mich nicht gerade euphorisch werden. Denn wenn ich jetzt beim inzwischen abgeschalteten Omnivore immer noch die Möglichkeit hätte, dieses selbst zu hosten und für mich alleine weiter zu betreiben, so geht das bei InfoFlow nicht. Würde ich jetzt blind dorthin migrieren, dann säße ich jetzt schon in einem sinkenden Schiff.
Die Suche wird also noch weiter gehen und bis dahin bin ich immer noch bei Instapaper, was mir wie bereits zuvor beschrieben immerhin den Webreader und die Newsletter unter einen Hut bekommt. Besser als nichts und auch wenn es Instapaper als Closed Source Tool in der Vergangenheit bereits mehrfach finanziell sehr schlecht ging, so hat man es hier immer irgendwie geschafft, den Dienst am Laufen zu halten. Als Nutzer hat man eigentlich gar nicht mitbekommen, dass schon 2-3x verkauft und zurückgekauft wurde. Besser als nichts, aber naaaja...
- Details
- Geschrieben von: Marc
- Kategorie: Blog
- Read Time: 4 mins
- Zugriffe: 123
Dieser Tage bin ich rastlos auf der Suche, um mein gesamtes Leseverhalten umzustellen. Zumindest was das Lesen von Online-Artikeln, RSS-Feeds und Newslettern betrifft. Und das, obwohl ich mich extra vor einiger Zeit für ein vielversprechendes Open-Source-Projekt entschieden habe, um dort alle meine Leseaktivitäten unter einem Dach zu vereinen.
Was war Omnivore?
Kurz gesagt: Omnivore war alles. Das klingt jetzt etwas übertrieben, ist aber gar nicht so weit hergeholt. Denn Omnivore hat im Vergleich zur Konkurrenz einfach viel mehr geleistet, und das alles ohne Mehrkosten für die Nutzer. Die meisten anderen Tools dieser Art haben sich vor allem auf eine Grundfunktion spezialisiert: Das Speichern von Weblinks, um diese später lesen zu können. Das geht zum Beispiel ganz einfach durch ein meist vorhandenes Browser-Plugin oder eine App auf Mobilgeräten. Einfach teilen und schon ist der Artikel auf der Liste. Oftmals bieten die Tools dann auch an, dass die Seiten vereinfacht in einer Leseansicht dargestellt werden, ohne Werbung und störende Elemente und dass man Textabschnitte und Worte hervorheben kann. Omnivore konnte das natürlich alles auch.
Ein paar Tools gehen sogar dann noch weiter und ermöglichen es, Artikel per Mail zu erstellen. Einfach einen Newsletter an eine vorgegebene E-Mail-Adresse abonnieren und alle neuen Ausgaben landen direkt mit auf der Liste und lassen sich dort wie eine Website lesen und auch hervorheben, kommentieren und so weiter. Omnivore konnte das natürlich auch, sogar mit individuellen Mail-Adressen pro Newsletter, um Spam besser eingrenzen zu können.
Und hier hört es noch nicht auf, auch die dritte große Domäne des News-Konsums im Netz wird vielen dieser Tools gut abgedeckt, aber das können schon deutlich weniger als die vorherigen Funktionen: RSS. Einige Tools bieten an, dass man Feeds abonnieren kann und neue Artikel auch so direkt auf der eigenen Liste landen. Natürlich konnte Omnivore das auch.
Ich denke es wird durch diese Aufzählung schnell klar, warum dieses Tool sehr mächtig ist und die einzige Konkurrenz, die auch alle Funktionen davon anzubieten scheint, benötigt ein Abonnement. Und Omnivore hatte auch schon Apps für Android und iOS, sowie Browser-Plugins für Firefox und Chromium. Also absolut alles, was man nur brauchen kann von solch einem Tool.
Wie ersetze ich Omnivore?
Vermutlich gar nicht. Zumindest nicht als ein Tool. Es war einfach so praktisch, alles an Web-Content den man gerne liest an einer einzelnen Stelle gebündelt haben zu können und auch direkt immer zu wissen, wo man suchen muss, wenn man später nochmals etwas nachschlagen will.
Die Entwickler von Omnivore haben noch als quasi letzte Amtshandlung ein Export-Tool eingebaut, um direkt zu Readwise umsteigen und dabei alle gespeicherten Dinge und Abonnements mitnehmen zu können. Doch auch wenn Readwise alle wichtigen Grundfunktionen gut abdeckt, so ist es doch das Gegenteil von Omnivore: Es benötigt zwingend ein Abo, ist nicht Open-Source und es gehört auch noch zu Amazon eww.
Die Kandidaten
Für die Verwendung einer einfachen und simplen Später Ansehen Funktion habe ich mir überlegt, stattdessen auf Instapaper zurückzugreifen. Ich habe Instapaper schon vor Ewigkeiten aktiv benutzt und kenne es gut. Die App und Website hat sich zwar in den letzten Jahren überhaupt nicht verändert und wurde schon öfter hin und her verkauft und dann doch wieder unabhängig; ich habe zugegebenermaßen die Übersicht verloren. Aber es wird konstant der selbe Service angeboten und das ist gut. Ein Abonnement macht aber leider keinen Sinn hier, denn dann könnte ich auch direkt Readwise nutzen.
Instapaper könnte auch die Newsletter-Funktion ersetzen und ich habe die Hoffnung, dass hier eine Integration mit Obsidian zur weiteren Sammlung an einem zentralen Ort möglich ist. Leider kann man in Instapaper nicht unbegrenzt Sätze hervorheben und kommentieren, deshalb ist es hier auch zentral wichtig, dass ich die gespeicherten Artikel direkt in Obsidian übernehmen kann, um dann dort zu lesen und dort auch Notizen hinzufügen zu können.
Was RSS angeht, kann ich natürlich einfach einen RSS-Reader nutzen, aber ich habe hier bereits eine gute Alternative gefunden, die es mir erlaubt, RSS-Feeds direkt in Obsidian lesen zu können und bei Bedarf in eine Notiz zu übernehmen. An so einen Workflow könnte ich mich vermutlich gewöhnen. Sonst würde ich RSS-Feeds einfach in Thunderbird abonnieren und dann bei Bedarf per Mail an Instapaper senden und so importieren. Aber das muss ich erst einmal testen.
Am liebsten wäre es mir natürlich, wenn ich alles direkt in Obsidian importieren könnte, oder alternativ in Logseq (was ich eigentlich mehr mag, aber keine Plugins auf dem iPad anbietet bisher). Ich muss sehen, wie sich das weiterentwickelt, wenn ich eine finale Lösung gefunden habe, die sehr weit von dem hier beschriebenen Optimalszenario abweicht, dann werde ich einen neuen Beitrag dazu verfassen.
Vielleicht ergibt sich bis dahin aber auch noch eine Möglichkeit, dass jemand anderes Omnivore weiterentwickelt und ich es selfhoste, oder es taucht ein neues Tool auf, das alle meine Kritikpunkte an den Alternativen eliminiert.